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Enzo Eneas Baummuseum

Eine Entdeckungsreise durch Zeit, Raum und Natur

“In der Natur ist der Baum ein landschaftsprägendes Element. Eine Welt ohne Bäume ist nicht vorstellbar, “ sagt der Landschaftsarchitekt Enzo Enea. In Rapperswil-Jona in der Schweiz liegt Enzo Eneas Baummuseum, angelegt in einem 75.000 m² großen Park in der Nähe des Obersees des Zürichsees. Das auf einer ovalen Grundfläche konzipierte Freilichtmuseum ist in eine Reihe von „Räumen“ aufgeteilt, von denen jeder seine ganz eigene Atmosphäre und einen besonderen Charakter besitzt.

Die Idee, ein Baummuseum einzurichten, ergab sich aus Enzo Eneas Arbeit als Landschaftsarchitekt. Seine langjährigen Beobachtungen und Studien, sowie wachsende Kenntnisse im Hinblick auf das Verständnis und die Pflege von Bäumen, erfüllten ihn mit grenzenloser Bewunderung und Respekt für diese außergewöhnlichen Geschöpfe der Natur. Um seine Erfahrungen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, fasste er den Entschluss, seinen Bäumen tatsächlich ein „Museum“ zu widmen. Er wollte auf diese Weise auch betonen, dass sie die gleiche Pflege und Aufmerksamkeit verdienen, die wir in einer musealen Umgebung normalerweise für Gegenstände reservieren. Sein Konzept von der Schaffung offener „Räume“ im Freien – ein charakteristisches Merkmal aller Gärten Eneas – betont einzelne Bäume, die zu „Individuen“ werden, sobald Besucher durch den Garten spazieren und sie aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

Die Eindrücke und Empfindungen, die ein Besuch im Baummuseum weckt, werden durch eine Vielzahl verschiedener Aspekte hervorgerufen, unter denen natürlich die Pracht der Bäume selbst eine große Rolle spielt. Nicht weniger beeindruckend ist aber das Mikroklima, das sie in ihrer Umgebung schaffen, die strukturelle Vielfalt, die Effekte von Zwischenräumen und Proportionen sowie die Architektur der Landschaft, ein Teil derer die Bäume sind.

Im Museum stehen über 50 Bäume aus über 25 Arten, einige davon sind über 100 Jahre alt und erzeugen dadurch eine Aura der Unvergänglichkeit. Sie weisen damit auf die Bedeutung der Zeit in unserem hektischen Alltag hin. Damit wird das Museum auch ein Ort der Kontemplation, der stillen Betrachtung.

Im Zentrum der großzügigen Anlage von Enea Garden Design steht das über 2500 Quadratmeter große Hauptgebäude, vor dem sich ein mit Lava ausgekleideter, weitgespannter Teich erstreckt. Der Bau wurde vom amerikanischen Architekturbüro Oppenheim Architecture & Design entworfen und beherbergt eine Ausstellung ausgewählter Gartenmöbel, eine Bibliothek, einen Museumsshop mit Arbeiten aus Kunst und Design.

 

Enea Baummuseum
www.enea.ch

Fotos: Enea GmbH und Martin Rütschi
Text: Anja Theßenvitz

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